"Das Cross Innovation Lab ist mit einer Spielzeit von 6 Wochen als Kollaborations-Fläche zur innovativen Produktentwicklung ausgelegt. Mitarbeiter verschiedener Industrie-Unternehmen werden durch einen mehrstufigen Innovations-Prozess begleitet, Expert*innen der Kreativwirtschaft und anderer teilnehmenden Unternehmen arbeiten an diesem Prozess mit. Das Ergebnis sind Anwendungsszenarien für Produktlösungen, (neue) Produktkonzepte oder erste Prototypen." So formuliert es die Hamburg Kreativgesellschaft Januar 2020, und nun, Ende Juli, sollten die Produkte der Industriepartner schon längst fertig sein.
Doch in diesem Projekt ist alles anders, und die Pandemie hat große Veränderungen bewirkt. Sichtbar ist die Veränderung des Projektablaufs, der sich „wie Kaugummi zieht“, so neulich eine Teilnehmende. Das trifft es ziemlich gut, denn das Lab ist ein hochverdichtetes Format, das Zeitdruck bewusst für die Ideenentwicklung nutzt. Eine spürbare Auswirkung des Arbeiten unter Zeitdrucks ist es, die eigenen Ansprüche an Leistung, Inhalte, Rolle und damit auch an die Ideenentwicklung gegen das Faktum zu setzen, nie fertig zu werden, nie genug Zeit zu haben. Wer kennt das nicht aus dem eigentlichen Job? Doch das Pendeln zwischen dem eigenen Leistungsstreben und einer immer verknappten Zeit auszuhalten, um eine Fülle guter Ansätze zu produzieren und gemeinsam eine ganz anders geartetet Teamleistung abzuliefern ist eine andere Situation als der graue Büro- oder Workshop-Alltag. Und es fühlt sich auch ganz anders an, nämlich energetisch und gut.
Was passiert in einem experimentellen Umfeld, wenn sich die Versuchsanordnung ändert? Folgt man den Phasen der Pandemie befindet sich mit dem Lock Down auch das Lab in eine Phase der Verunsicherung. Unter den kreativschaffenden Experten ist die massive Auswirkung offenkundig, die Stornierung von Aufträgen und der unschöne Blick hinter die Kulissen, wie - sagen wir einmal absurd - sich Auftraggebende bei Rechnungslegung verhalten können. Schräg, sehr schräg, offenbart Corona einmal mehr Haltungen und Unternehmensphilosophie. Aber es gibt auch Positives zu vermelden: Der vertrauensvolle und offene Umgang der Lab Teilnehmen bleibt erhalten. Obwohl uns der Lock Down am Vorabend unserer öffentlichen Ausstellung trifft und uns das Event gründlich verhagelt.
Wo stehen wir? Ich würde sagen, wir sind vor der Halbzeit, ungefähr an der Stelle, wo alle noch einmal richtig Gas geben und Druck machen. Zugegeben, ich habe wenig bis gar keine Ahnung von Fußball und ich schaffe es, alle Fußball-Fettnäpfchen mitzunehmen. Was ich aber verstehe: Die Emotionslage ist in diesem Fall dieselbe.
Unser Team des Cross Innovation Labs hat die Feldforschung im Unternehmen hinter sich. Wir haben viele intensive Blicke hinter die Kulissen geworfen, haben viele Fragen gestellt - einige waren vielleicht auch etwas sehr direkt - und so haben wir gemeinsam Wissen zur Umsetzung der Fragestellung aufgebaut. Es ist uns zu acht am Ende des Tages tatsächlich gelungen, die Aufgabenstellung in einen Satz zu gießen, dem nichts mehr hinzu zu fügen ist. Okay, es hat gedauert, aber wichtig ist doch das Ergebnis. Und das ist natürlich der Knaller.
Nun, wie gesagt, kurz vor der Halbzeit, brechen wir ab. Dabei brennen wir darauf, das Lab im Rahmen der eigenen Ausstellung nach außen zu tragen, mit Gästen aus Industrie und Kreativwirtschaft über die Ideen zu sprechen, Erfahrungen auszutauschen, Inspirationen zu tanken.
Auch jetzt, Ende Juni, liegt die Ausstellung noch vor uns. Geplant ist sie für Mitte August. Delay: ein halbes Jahr. In der zweiten Jahreshälfte wollen wir mit entsprechenden Hygiene- und Sicherheitskonzept wieder mit anderen zusammenkommen.
Inzwischen habt auch unser Team den Weg in den digitalen Raum gefunden, in dem wir weiterarbeiten. Wir treffen uns in Teams und arbeiten in Miro, einem digitalen Whiteboard. Daneben kommunizieren wir in Slack, mit Mail, sms und wir telefonieren. Es funktioniert gut, allerdings fehlt die Workshop-Atmosphäre: Das Kribbeln am Anfang und die Vorfreude auf das, was zu Beginn noch in der Schwebe hängt … die Gespräche beim Kaffee … der Austausch in größerer Gruppe … die offenen Fragen, für die noch Antworten gesucht werden. Was mich als Markenarchitektin interessiert, sind die Herausforderungen. Eine Idee, ein Konzept, eine Marke und ein Menschen.
Die Idee von ARTELIER ATMOSPHER ist es, im agilen Netzwerk passgenaue Lösungen zu entwickeln, die für Menschen und Marken Antworten geben. Neue Ideen, die eine Form und Gestalt bekommen, weil dies ein gemeinsames Ziel ist, aus dem ein Sinn gestiftet wird. Ob es nun um ein Re-Branding als Workshop geht, bei dem das Team maximal mit gestalten darf, oder um ein Veranstaltungskonzept, das cross-innovativ entwickelt wird - es gibt keine Schubladenlösung. Im ARTELIER werden Lösungen gemeinsam entwickelt, zusammen mit dem Kunden - ähnlich wie im Cross Innovation Lab, über das ich weiter berichten werde.
Stay tuned!
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Wenn Du Dich jetzt fragst, wann wir über Deine Herausforderung sprechen?
Am besten jetzt. Im Juli bietet ARTELIER ATMOSPHER ein individuelles Experten-Consulting an.
Eine halbe Consulting Stunde im Juli 2020 ist kostenfrei.
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Credits an die Teilnehmenden auf Kreativseite ...
Paul, Claudia, Anke, Florian, Bettina, Björn, Arne, Isabel, Eric, Maria Sofia, Marius. Hilke war auch mit dabei.
... und auf Unternehmensseite:
Tesa, Telefónica Germany, Tui Cruises, Basler Versicherungen, Vibracoustic, Avodaq / Cisco Systems
... für Konzeption, Durchführung und Orga:
Hamburg Kreativ Gesellschaft
Graphic Recording von Magdalena Vollmer, raumstrategin.com
Fotos:
Hilke Ludwigs